#13: EVOLUTION (4) - THEORIE ZUM MENSCHLICHEN BEWUSSTSEIN.

Was ist menschliches Bewusstsein? Struktur der menschlichen Wesensebenen.

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(25.01.2015) Aus den bisherigen Erkenntnissen dieser Artikelreihe, die zunächst von Emotionen und unsichtbaren Kräften in dramatischen Erzählsystemen ausgingen, gelangte ich zu Fragen von Evolution und zu einer Beschäftigung mit Wirkungsprinzipien und -Weisen des Lebens – stets vor dem Hintergrund, was unser - oder auch mein ganz persönliches - Dasein in diesem Zusammenhang eigentlich bedeutet.


Da ich für viele Fragen keine bislang befriedigenden Antworten in der Wissenschaft oder der Philosophie finden konnte, habe ich tiefer führende Analysen und Beobachtungen vorgenommen.

Daraus ergeben sich übergeordnete Zusammenhänge, welche mit verschiedenen Wissensquellen und Beobachtungen angereichert werden konnten.


Bislang gab es keine Definition, was menschliches Bewusstsein ist.

Um eine Definition dieses Begriffs vornehmen zu können, hilft es, das menschliche Wesen in seiner Gesamtheit zu betrachten.

Hierbei ergibt sich ein klares Modell hierarchisch angeordneter, systemischer Ebenen.

Alle bisherigen Erkenntnisse und Beobachtungen in Bereichen der Verhaltensbiologie, der Neuroforschung sowie weiterer wissenschaftlicher Bereiche lassen sich anhand dieser Strukturierung und Definition einordnen.


Die hier definierten Ebenen sind als dynamische "Systemlayer" innerhalb des Wesens Mensch zu betrachten.

Diese können in ALLEN DENKBAREN KOMBINATIONEN WECHSELSEITIG interagieren und dabei BESTIMMENDE, d.h. für das System eines Lebewesens insgesamt
stabilisierende oder destabilisierende SPANNUNGSFELDER bilden.

Das menschliche Bewusstsein ist die LETZTE EBENE, sie entstand als jüngste Prägung in der Evolution des Homo Sapiens.


Die folgende THEORIE DER MENSCHLICHEN WESENSHIERARCHIE stellt erstmalig die Zusammenhänge her und ermöglicht eine bislang einzigartige, gesamtheimliche Betrachtung und Bewertung des menschlichen Bewusstseins, des menschlichen Wesens und der menschlichen Rasse an einem Wendepunkt in der Evolutionsgeschichte:

dem Strukturwandel, der durch vernetzte Technologie das Potential hat, zunächst den gesamten Lebensraum und schließlich das menschliche Wesen selber zu verändern.


Bei den Untersuchungen und der Formulierung der Theorie folge ich den für mich gültigen Prinzipien der Analytik und setze wiederkehrende Muster oder Auffälligkeiten aus verschiedenen Forschungsdisziplinen mit Teilbereichen der Philosophie in Korrelation.

Die gewonnenen Ergebnisse kombiniere ich mithilfe sequentiell aufbauender Logik und stetigen Fallback-Methoden, welche auf meiner Arbeit mit dramaturgischen Systemen und Erzählweisen sowie praktischen Berufs- und Lebenserfahrungen basieren.

Meine Betrachtungen und Schlussfolgerungen schließen insbesondere das Evolutionskompendium des Physikers Dr. Bertram Köhler (Köhlersches Evolutionskompendium) ein, welches es mir ermöglichte, binnen kurzer Zeit relevante Aspekte komplexer Physik zu verstehen und ein Gesamtbild von den wichtigsten, aber auch scheinbar unbedeutenden evolutionären Erkenntnissen, Gesetzmäßigkeiten und Theorien zu erhalten.

Die THEORIE DER MENSCHLICHEN WESENSSTRUKTUR folgt einer logisch aufeinander aufbauenden Argumentationskette und wird deswegen auch einer Überprüfung durch verschiedene wissenschaftliche Disziplinen standhalten.
THEORIE DER MENSCHLICHEN WESENSHIERARCHIE ©MMXV Janosch Orlowsky
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EBENE 1: EVOLUTION

Evolution und ihre Gesetzmäßigkeiten gelten für alle Bereiche organischen Lebens und für alle belebten dynamischen Systeme.


Der gesamte Prozess von Evolution dient dem systemischen Erhalt bzw. Fortbestand eines Systems, beispielsweise eines Lebewesens.


Evolution folgt einem schlichten, dualen Prinzip.

Hierbei wirken Kräfte wie Wachstum, Fortschritt, Weiterentwicklung, genetische Weitergabe und Neukombination von Wesensmerkmalen gleichzeitig mit dem systemischen Streben nach Gleichgewicht.

Gleichgewicht bedeutet in erster Linie Stabilität, ohne Stabilität können (dynamische) Systeme nicht bestehen.

Auch der Mensch ist ein hoch dynamisches, komplexes System.


Die Prozesse von Evolution finden innerhalb BESTIMMENDER SPANNUNGSFELDER statt.

Die Beobachtung von bestimmenden Spannungsfeldern wurde durch die Untersuchung von Spielfilmdramaturgien möglich, in denen emotionale Spannungsfelder wirken.

Hierbei handelt es sich um emotionale Themen sowie Aussagen von Filmen, die sich im Laufe einer Filmhandlung sequentiell (aufeinander folgend) über bestimmende Spannungsfelder aufbauen.

Die Analyse von Spielfilmen, welche im Prinzip ein (komprimiertes) Abbild menschlichen Lebens in einem endlichen Phasenraum mit klaren Dimensionen darstellen, hat sich als besonders geeignet erwiesen, Beobachtungen über menschliche Existenz anzustellen.


Ein Spannungsfeld ist dann bestimmend, wenn es entweder die Masse bzw. Energie hat, ein Gesamtsystem zu stabilisieren (Stabilität) oder aber, wenn es ein System in seiner Gesamtstabilität bedroht.
Die Prozesse finden nicht selten innerhalb von entropischen (chaotischen) Umgebungen statt, hierzu gibt es ausreichend Beobachtungen aus den Bereichen der Thermodynamik und der Strömungslehre.

Bei einer Detailanalyse lässt sich jeder Prozess auf bestimmende Kräfte oder auch Spannungspole definieren, welche wechselseitig wirken.


Das immanente Spannungsfeld von Evolution lautet

Fortbestand (biologisch-genetisch / ideell) < > Gleichgewicht (Stabilität)

Genetisch und ideell in Bezug auf das menschliche Wesen, biologisch oder nur genetisch in Bezug auf niedere Lebensformen.


Veränderungsprozesse alternieren kontinuierlich in einem fluiden, hoch dynamischen Prozess mit dem Streben nach Gleichgewicht innerhalb des für sie relevanten, bestimmenden Spannungsfeldes. (Diskretes System.)

Hierbei handelt es sich um hoch dynamische Impulsschwankungen, die in ihren Spitzenausprägungen die äußersten Grenzen und somit den Phasenraum eines dynamischen Systems definieren.


Evolution ist die alles treibende Kraft bei allen Prozessen in dieser Welt und im uns bekannten Universum.

Der zuvor benannte Grund für Evolution, systemischer Fortbestand, folgt Prinzipien, welche grundsätzlich von Darwin formuliert wurden:

Die Neukombination von Wesensmerkmalen ermöglicht eine hohe Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen, was den Fortbestand eines Systems insgesamt ermöglicht.
Die Kombination gleicher Wesensmerkmale hingegen, führt kontinuierlich zu einer Vereinheitlichung des Genpools oder grundsätzlich zu einer Reduzierung emergenter Varianz, dies gilt auch für die "ideelle" Evolution z.B. eines menschlichen Wesens.
Die Vereinheitlichung des Genpools eines Systems führt zu Degeneration und somit innerhalb komplexer dynamischer Systeme zu Instabilität.
In letzter Konsequenz führt Degeneration zum möglichen Scheitern eines Systems, weil es in Bezug zu einem System mit sehr hoher oder sogar wachsender Komplexität über keine ausreichende Stabilität verfügt.


Setzt man nun das grundsätzliche Funktionsprinzip von Evolution in Korrelation mit den aus dieser Reihe resultierenden Erkenntnissen über bestimmende Spannungsfelder, lassen sich folgende Schlüsse ziehen:

Aus der Chaosforschung wissen wir, dass sich irrationale Zahlenwerte besonders stabil in entropischen (chaotischen) Umgebungen verhalten.

Die goldene Zahl ist die „irrationalste“ aller Zahlen, weil sie sich besonders schlecht durch rationale Zahlen diophantisch approximieren lässt.

Ein derartiger Annäherungsversuch ist praktisch unendlich, weswegen die goldene Zahl sich potentiell am Stabilsten in chaotischen Umgebungen verhält.


Deswegen ist sie in bestimmenden Spannungsfeldern des Menschen sowie in bestimmenden Spannungsfeldern in von Menschen belebten Systemen ein Verhältnis, welches größtmögliches Gleichgewicht und somit Stabilität ermöglicht.

In der Mathematik und der Physik gilt sie deswegen als die „edelste Zahl", auch wenn dieser Begriff nicht wirklich ihre gesamte Bedeutung offenlegt.



Ein Gleichgewicht nach dem goldenen Schnitt -

das Verhältnis von ca. 62:38 bis ca. 66:34

innerhalb eines für ein dynamisches System bestimmenden Spannungsfeldes

stellt eine Optimalgewichtung dar,

nach welcher dynamische Systeme und Prozesse ständig streben, um über höchstmögliche Stabilität zu verfügen.




Diese Auffälligkeit konnte ich grundsätzlich in dramaturgischen Erzählsystemen (erfolgreichen Spielfilmen) entdecken.


Dass bestimmte Pflanzen- oder auch Körperformen in der Natur den Proportionen des Goldenen Schnittes entsprechen, ist kein Zufall, sondern schlicht evolutionär bedingt.
Diese Struktur ermöglicht Pflanzen und Lebewesen eine möglichst hohe Resistenz gegenüber widrigen Umwelteinflüssen, "chaotischen" Bedingungen.

Der goldene Schnitt ist das ultimative (stabilisierende) Gleichgewicht innerhalb bestimmender Spannungsfelder in (vermutlich) jedem dynamischen System und somit auch von Lebewesen, was bislang nicht entdeckt wurde.

Aus diesem Grund empfinden wir formal-ästhetisch, z.B. visuell (in der Bildgestaltung) oder auch in der Musik (Fibonacci-Folgen) eine besondere Form von Harmonie oder auch Stimmigkeit.

Diese beiden Beispiele sind nur Symptome.


Weitere Beispiele:

Work-Life Balance, Wochenzeit.
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Zusammenfassung der Ebene Evolution:

1.
Der gesamte Prozess von Evolution dient dem systemischen Erhalt bzw. Fortbestand eines Systems, beispielsweise eines Lebewesens.

2.
Die Prozesse von Evolution finden innerhalb
BESTIMMENDER SPANNUNGSFELDER statt.

3.
Ein Spannungsfeld ist dann bestimmend, wenn es entweder die Masse bzw. Energie hat, ein Gesamtsystem zu stabilisieren (Stabilität) oder aber, wenn es ein System in seiner Gesamtstabilität bedroht.

4.
Spannungsfelder unterliegen hoch dynamischen Impulsschwankungen, die in ihren Spitzenausprägungen die äußersten Grenzen und somit den Phasenraum eines dynamischen Systems definieren.

5.
Das für Evolution bestimmende Spannungsfeld lautet: Fortbestand (biologisch-genetisch / ideell) < > Gleichgewicht (Stabilität), dieses Wirkungsprinzip ist der elementare Motor hinter allen Prozessen im uns bekannten Universum.

6.
Ein dynamisches System erhält höchstmögliche Stabilität in der Annäherung an ein asymmetrisches Fließgleichgewicht in der Nähe irrational-transzendenter Zahlenverhältnisse innerhalb der für das System bestimmenden Spannungsfelder.



Diese Gesetzmäßigkeiten beruhen auf Schlüssen aus dem Köhlerschen Evolutionskompendium in Korrelation mit Erkenntnissen über dramaturgische Erzählsysteme, welche ich im Rahmen dieser Artikelreihe erarbeite.





EBENE 1B: INSTINKT


Der Mechanismus der Evolution hat in vielen Lebewesen ein unmittelbares Werkzeug, welches den restlichen Wesens-Hierarchieebenen prinzipiell übergeordnet ist:

Instinkt.


Instinkt ist ein evolutionär-genetisch geprägter Mechanismus, der über global-primäre Eigenschaften verfügt, hier besteht die enge Verwandtschaft zwischen Menschen und zahlreichen Tierarten.

Instinkte entziehen sich üblichen Gehirnbarrieren und kommunizieren und interagieren direkt mit dem Sinessystem und dem Körper von Lebewesen.

Instinkt folgt zunächst ausschließlich dem Prinzip von Evolution, in beiden Richtungsausprägungen: Fortbestand < > Gleichgewicht.


Im menschlichen Wesen erfährt der Instinkt in vielen Bereichen eine bewusste oder unbewusste Kontrolle oder dauerhafte Konditionierung durch die weiteren Hierarchieebenen.

Diese weiteren Hierarchieebenen entstanden erst im Laufe der Evolutionsgeschichte, um Menschen potentiell ein friedliches, gemeinschaftliches Zusammenleben in einem stabilen Umfeld zu ermöglichen.

Hier liegt, evolutionär betrachtet, eine großartige Möglichkeit des Menschen.





EBENE 2: KÖRPER UND SINNESSYSTEM


Auch Tiere haben Körper und viele von ihnen verfügen prinzipiell zumindest teilweise über die fünf Sinne: Tastsinn, Gehör, Geruch, Sicht, Geschmack.

Die Sinne (sowie ihr Netzwerk) und der Körper sind grundsätzlich zunächst das Zuhause höherer Lebewesen.

Einzeller benötigen kein Gehirn, um fortzubestehen, Gehirne entstanden erst nach Körpern und Sinnen im Laufe der Evolutionsgeschichte.





EBENE 3: SPEICHER UND INTELLIGENZ.


Idee oder Mythos von Intelligenz sind falsch bzw. hochstilisiert.

Intelligenz ist im Prinzip

Speicher (Fähigkeit und Kapazität) x Breite (der Vernetzung) x Geschwindigkeit insgesamt = Intelligenz

Hohe Latenzen (Verzögerungen) bedeuten geringe Intelligenz, geringe Latenzen bedeuten hohe Intelligenz.



Speicher ist Prägung: von Erinnerungen über Wissen bis z.B. Handwerk.

In Bezug auf Wissen, Können, aber auch wiederkehrende Erinnerungen oder andere emergente Ausprägungen innerhalb unseres Gehirns, bedeutet Prägung: OFT TRAINIERTE ODER WIEDERKEHRENDE NEURONALE MUSTER.


Bandbreite und Geschwindigkeit sind das Potential der Intelligenz und somit von Lebewesen.



Das allein ist erstmal nicht viel wert, denn Intelligenz verfügt über keine eigenen Richtungsparameter.


Intelligenz bekommt im Sinne des Menschen erst tatsächliche Relevanz in Korrelation

mit MINDESTENS EINEM hierarchisch höherwertigen Prozess.



Es gibt keine "niedere" oder schwache Intelligenz.

Diesen Lebensformen oder auch Evolutionsstufen fehlen schlicht die weiteren Hierarchieebenen, die z.B. der Mensch oder Primaten evolutionär errangen.


Erst durch höhere Fähigkeiten (systemische Ebenen) wird unsere Intelligenz mit sinnvollen Richtungsparametern angereichert und kann somit eine höhere Zielsetzung erfahren.

Im Bereich der Computer sind dies Programme oder auch Algorithmen.

Auch beim Menschen gibt es klar geprägte Algorithmen, beispielsweise extrapyramidale Handlungsmuster.




EBENE 4: ZEIT


Eine Bedeutung von Zeit konnte erst mit Gehirnen erfasst werden, auch wenn Zeit oder auch das Raumzeit-Kontinuum schon vor der Evolution unseres Planeten existierte.

Erst in Korrelation mit einem Gehirn bekommt Zeit potentiell Bedeutung, weswegen diese Ebene erst nach der Ebene Speicher / Intelligenz folgt.

Hierbei geht es konkret um das menschliche Wissen um die (biologisch-irdische) Endlichkeit in direktem Zusammenhang mit der Nichtkenntnis des Todeszeitpunktes.
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Die beiden Spannungsachsen des emotional-irrationalen Raumes eines Menschen sind klar durch seine Existenz definiert.


Hieraus ergibt sich das menschliche Kernspannungsfeld:

Evolution (Fortbestand in genetischer sowie in ideeller Form im Wechselspiel mit dem Streben nach Stabilität) > < Vergänglichkeit.



Dies ist das bestimmende Gesetz der Spezies Homo Sapiens:
erst in Korrelation mit Zeit bekommt der Wert eines Menschenlebens Gewicht.

Hier entstehen die Begriffe von Menschenwürde, Ethik, Freiheit, Verantwortung, Achtung des menschlichen Lebens, Respekt und andere Formen von grundsätzlichen, humanistischen Prinzipien.


Vergänglichkeit verfügt hierbei über einen grundsätzlich deterministischen Charakter, jedes menschliche Leben ist (biologisch-irdisch) endlich.
Dies ist ein Fakt, der jedem Menschen bekannt ist.

Dieser Fakt sorgt für die Entstehung von Emotionen, grundsätzlich können Emotionen auch bei "niederen" Lebewesen entstehen.


Die zweite signifikante Kraft, die in alle Lebensbereiche wirkt, ist die Nichtkenntnis des Zeitpunktes unseres Todes.

Die Fähigkeit der Auseinandersetzung mit diesem Sachverhalt ist vermutlich das, was die Einzigartigkeit des menschlichen Wesens ausmacht.

Die Einzigartigkeit des menschlichen Wesens besteht darin, dass es sich mit dieser Tatsache permanent auseinandersetzt – auf bewusste oder unbewusste Weise;
die Einzigartigkeit menschlichen Lebens ist gleichzeitig die Fähigkeit des Strebens des Menschen nach (genetischem oder ideellem) Fortbestand im potentiell bewussten Spannungsfeld mit organisch-biologischer Endlichkeit.


Die Unkenntnis des Zeitpunktes der Endlichkeit ist das Unbekannte und korreliert mit den den Erkenntnissen des Philosophen Martin Heidegger ("Sein und Zeit"), der jedoch nicht die notwendigen Schlüsse aus seinen Erkenntnissen zog, was ich mit der Formulierung folgender Gesetzmäßigkeit nachhole:


EMOTION UND IRRATIONALITÄT SIND AUSPRÄGUNG MENSCHLICHER UNKENNTNIS DES ZEITRAUMES, WELCHER EINEM SUBJEKT FÜR SEINE PERSÖNLICHE EVOLUTION (GENETISCH UND IDEELL) VERGÖNNT IST.

Dies ist das erste Gesetz der menschlichen Emotion.


Danke an die Philosophin und Autorin Ariadne von Schirach für den Hinweis auf Heidegger.



Dieses Prinzip ist das Prinzip der von Alfred Hitchcock zelebrierten SUSPENSE in dramaturgischen Erzählmodellen:
Die Kenntnis, DASS etwas eintritt, aber nicht zu wissen, WANN es eintritt.


Das menschliche Wesen ist das bislang einzige Lebewesen, welches eine ideelle Evolution erfahren kann.
Aus dieser Tatsache lassen sich wichtige weitere Erkenntnisse und Gesetzmäßigkeiten ableiten, welche zu erörtern den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.






EBENE 5: EMOTION


Emotionen entstehen im "irrationalen" Raum der Kenntnis um die Vergänglichkeit bei gleichzeitigem Nichtwissen um den Zeitpunkt des biologisch-organischen Todes eines Subjektes.

Dabei bewegen sich alle menschlichen Emotionen in einem Spannungsfeld zwischen Angst und menschlichem Entgrenzungsstreben.

Menschliches Entgrenzungsstreben ist das evolutionäre und dem menschlichen Bewusstsein übergeordnete Streben nach Fortbestand, dieser Prozess beginnt im Entstehen menschlichen Lebens, das biologisch-genetisch direkt von den Eltern sowie evolutionsbiologisch / anthropologisch geprägt ist und im weiteren Prozess eines Lebens ständig neue Prägungen durch Konflikte in Spannungsfeldern zwischen verschiedenen Wesensmerkmalen eines Subjektes und des für ihn relevanten Lebensraumes erhält.

Bewusste oder unbewusste positive Emotionen können jederzeit als Motor von Empathie oder anderen Formen intersubjektiver Kommunikation dienen.



Emotionen sind oftmals affektiv und blockieren in der Regel als eine Art Unbewusstseins-Barriere (überlagernde Raumzeit-Konflikte) das tatsächliche Bewusstsein eines Subjektes.

Menschliche Emotionen können - wie der Instinkt - eine eine sinnvolle Zielrichtung nur durch eine höherwertige Hierarchieebene erfahren, das menschliche Bewusstsein (Ebene 6).


Natürlich können Emotionen auch durch z.B. ein Korrelat aus verschiedenen Ebenen

Speicher / Intelligenz
sowie z.B.
Zeit

eine Kontrolle oder andere Richtungsparameter erfahren.


Dies führt jedoch zu unbewussten Reaktionen und ist evolutionär prinzipiell rückwärtsgewandt, was sich auf den ersten Blick auf die Anordnung der Hierarchieebenen feststellen lässt.

Dauerhaft führt ein solches Verhalten zwangsläufig zu Degeneration und massiven evolutionären Nachteilen eines Systems.
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IRRATIONALITÄT bedeutet: mangelndes Gleichgewicht innerhalb der für ein Subjekt bestimmenden, emotionalen Kernspannungsfelder.

Dies führt zu widersprüchlichen, ambivalenten oder extrem ausgeprägten Emotionsspitzen.

Diese destabilisieren potentiell das Gesamtsystem eines Menschen oder eines anderen höheren Lebewesens, welches zu Emotionen fähig ist.


Irrationalität ist Resultat von mindestens einem emotionalen Spannungsfeld, welches zum Zeitpunkt einer Entscheidung entweder nicht aufgelöst wurde oder über kein stabiles Gleichgewicht zwischen den emotionalen Spannungspolen verfügt.

In der Folge werden Entscheidungen und / oder Handlungen eines Subjektes beeinflusst und weisen irrationales Verhalten auf.

Deswegen kann der Raum oder die Hierarchieebene der Emotion auch als irrationaler Raum bezeichnet werden.


Die Hierarchieebene EMOTION / IRRATIONALITÄT wirkt oftmals als BARRIERE, die tatsächliches, reines Bewusstsein verhindert und muss stets in direkter Korrelation mit der Hierarchieebene ZEIT betrachtet werden.





EBENE 6: BEWUSSTSEIN


Die sechste Ebene, menschliches Bewusstsein, ist eine emergente Ausprägung, die das Potential hat, auf alle fünf historisch entstandenen Hierarchieebenen zu wirken.


1.
Bewusstsein ist ein tatsächlich konfliktfreier Raum des „Seins“ oder „Soseins“.
Hier ein Artikel bei Zeit Online über den Kognitionsforscher Ulrich Ott von 2008, der sich zu diesem Zeitpunkt mit Fragen zum Zustand des "Seins" beschäftigte.


2.
Die erste Grundbedingung für menschliches Bewusstsein ist ein Zustand ohne für das Subjekt relevante Raumzeit, eine
t=0 –Phase oder ein t=0 -Raum, Gegenwärtigkeit.

Bewusstsein bedeutet einen theoretisch möglichen, vollen Zugriff auf Prägung und Potential in Korrelation mit der vollen Kontrolle aller übergeordneten Hierarchieebenen.


Der in Zuständen des Unbewusstseins bestimmende Charakter der Hierarchieebenen 1-4 wird hierbei in einem t=0 - Raum egalisiert.


In der Gegenwärtigkeit spielt das existentielle Konfilktspannungsfeld des Menschen (EVOLUTION < > VERGÄNGLICHKEIT) keine oder nur eine untergeordnete Rolle, da die Hierarchieebene RAUMZEIT durch Gegenwärtigkeit (t=0 des Subjektes) aus der Gleichung genommen wird.

In einem Raum ohne Zeit gibt es keinen existentiellen Konflikt.

In der RAUMZEIT-EBENE selber kommt es gleichzeitig PRINZIPBEDINGT zu keinen überlagernden Raumzeit-Konflikten, da die Zeit (t) des Subjektes t(subj) = 0 ist und dabei mit der tatsächlichen Zeit des Raum-Zeit-Kontinuums synchronisiert.


3.
Die zweite Grundbedingung für reines menschliches Bewusstsein ist das Überwinden der emotionalen Ebene.


4.
Im allgemeinen Verständnis genügt die Kontrolle eines Subjektes oder Lebewesens von mindestens drei der fünf untergeordneten Hierarchieebenen, um einen schwachen Definitionsbegriff von Bewusstsein zu schaffen.

Dies sind niedere Formen von Bewusstsein, insbesondere in Bezug auf das Gesamtpotential eines menschlichen Wesens.


5.
Intuition ist eine schwache Form von Bewusstsein, welche auf Prägungen eines Subjektes basiert und durch kurze, unbewusste Gegenwärtigkeit (t=0 -Phasen) sowie Rationalität (Freiheit von affektiven Emotionen) "aufflackert".
In Momenten intuitiver Entscheidung(sfindung)en können wir auf volle Prägung und volles Potential zugreifen. Dies wird gerne als "Geistesblitz" bezeichnet.
Intuition ist meistens flüchtig.


6.
Der volle Bewusstseinszustand eines menschlichen Subjektes ermöglicht die barrierefreie Ordnung und Ausrichtung ALLER evolutionär entstandenen WESENSEBENEN (höheren organischen) Lebens.
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Menschliches Bewusstsein ist die potentiell klare Ordnung und mögliche Ausrichtung (Kontrolle) der fünf evolutionären Wesensebenen:

1. Evolution (Instinkt)

2. Körper und Sinnessystem

3. Speicher und Intelligenz

4. Zeit

5. Emotion


Menschliches Bewusstsein ist somit das Potential evolutionärer
Superposition.



Dieses Prinzip ist der sachliche Grund, warum der Homo Sapiens derzeit die evolutionäre Spitze des uns bekannten Universums darstellt.

Die Funktionsweise sowie das Wesen und somit die Definition menschlichen Bewusstseins entspricht schlicht dem evolutionär-anthropologischen Verlauf der Menschheitsgeschichte.



Durch diese Einordnung des menschlichen Bewusstseins ergeben sich ganz grundsätzliche Fragen für die Zukunft der Menschheit, welche in einen Wettbewerb mit (intelligenter) vernetzter Technologie getreten ist.

Hierbei ist ein besonderer Augenmerk auf die parallele sowie die sequentielle Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns zu legen und dies in Korrelation mit bestehenden Wirtschafts- und Lebenssystemen zu betrachten.

Es zeichnet sich ab, dass vernetzte, intelligent programmierte Maschinenintelligenz in wenigen Jahren das parallele Leistungsvermögen eines menschlichen Gehirns bei Weitem übertreffen wird.

Von diesem Moment an wäre der Mensch schlicht evolutionärer Verlierer.


Dies ist faktisch unabhängig von möglichen singulären Technologien oder einem theoretisch denkbaren "Maschinenbewusstsein".





Berlin, 25.01.2015, überarbeitet am 06.02.2015


Bei jeglicher Verwendung dieser Theorie, auch einzelner Teilbereiche, ist eine Quellenangabe erbeten.


THEORIE DER MENSCHLICHEN WESENSHIERARCHIE. © 2015 Janosch Orlowsky. Nachdruck und / oder Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung.
Diese Seite dient ausschließlich der persönlichen, nicht kommerziellen Information und Unterhaltung.
ANMERKUNGEN ZUR ÜBERARBEITUNG UND ERGÄNZUNG DES ARTIKELS VOM 25.01.2015
(06.02.2016) Nach einem erneuten Treffen mit dem Physiker Dr. Köhler erhielt dieser Artikel leichte formale und inhaltliche Überarbeitungen.


1.
Dr. Köhler schlug vor, die hierarchisch aufgebaute Pyramide trotz der prozessualen Herleitung um 180° zu drehen.


2.
Die zunächst sporadischen Anmerkungen und Überlegungen bezüglich der Wirkung der Relativitätstheorie auf jedes Subjekt werden in späteren Artikeln weiter untersucht.


3.
Der Begriff der Raumzeit ist theoretisch korrekt, da jedes Lebewesen sich in einem vierdimensionalen Raumzeit-Phasenraum bewegt und lebt, dieser Begriff wurde jedoch aus Gründen der Verständlichkeit auf den Begriff Zeit reduziert.


4.
Die festgestellten Gleichgewichte in (belebten) dynamischen Systemen, bzw. der Annäherungsprozess in (komplexen) dynamischen Systemen an Proportionen des goldenen Schnittes (Φ) wurde mit dem Begriff Fließgleichgewicht genauer definiert.


5.
Einige Erklärungen und Erläuterungen wurden ergänzt; auch der Textfluss wurde geringfügig modifiziert, um diesen Artikel verständlicher zu machen.



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