#10: EVOLUTION (1) UND BEWUSSTSEIN

EVOLUTION, ELASTISCHE ZEIT. SUPERPOSITIONSPRINZIP UND HINGABE. KONSTANTEN UND ZIELSETZUNG. EVOLUTION UND KUNST.

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Foto ©2014 Janosch Orlowsky
(13.09.2014) Dramaturgie ist konsequente Anwendung von evolutionstheoretischen Erkenntnissen. Was ist in diesem Zusammenhang Zeit? Worin besteht der Zusammenhang zwischen Zeit und Bewusstsein? Was ist Bewusstsein? Wie entstehen Werke und welche Rolle nimmt die Kunst in der Evolution ein? Annäherungen in einem ∞ -System.
VORWORT.
Im Laufe der Beschäftigung mit Funktionsprinzipien von Dramaturgie sowie filmischen Erzählweisen bin ich zunächst auf Analogien aus anderen Kunstformen, dann auf Parallelen zu Kommunikationsformen und schließlich zu immer umfassenderen Erkenntnissen über Korrelationen mit naturwissenschaftlichen Theorien und Gesetzmäßigkeiten gestoßen.

Dabei habe ich erkannt, dass sowohl Dramaturgie als auch Kommunikation im Zusammenhang mit evolutionstheoretischen Erkenntnissen zu betrachten sind.

Die folgenden Artikel beschäftigen sich somit mit Erkenntnissen aus der Evolutionsforschung, einigen naturwissenschaftlichen Gesetzen und Prinzipien sowie relevanten Theorien.


Die Untersuchung schlägt hierbei den Bogen von dramaturgischen Funktionsprinzipien (die uneingeschränkt für Kommunikation gelten) zu gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen, insbesondere dem Digitalen Wandel (Teil 2).
Hierzu habe ich ein generisches Grundsatz-Modell erarbeitet, das individuell sowie makrostrukturell anwendbar ist.

Am Ende der drei Artikel ziehe ich aus den Erkenntnissen wiederum direkte Rückschlüsse zu dramaturgischen Modellen, die sich in allen Kommunikationsbereichen einsetzen lassen. (Teil 3)

Im Kern geht es mir bei diesen Untersuchungen um die Spannungsfelder und Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technologie, die mich auch bei Filmprojekten beschäftigen, die ich derzeit entwickle.


Teil 1 - Evolution und Bewusstsein.
Evolution, Elastische Zeit und Superpositionsprinzip, Bewusstsein.
Konstanten, Zielsetzung und Determinismus.
Kunst und Evolution.

Teil 2 - Evolution und Digitaler Wandel
Digitaler Wandel ist Evolution.
Werteveränderungen.
Macht. Harmonie.
Verantwortung und die Rolle von Presse und Massenmedien.
Generisches Prinzip für (digitalen) Wandel.

Teil 3 - Evolution und Dramaturgie
Emotionale Anker in der Kommunikation. Emotion, Information, Bewusstsein.
Zeitgeist - Strömungen und Tendenzen erkennen. Kernanalysemodelle.
Generisches Kommunikationsmodell.
Direkte Rückschlüsse aus evolutionären Erkenntnissen für Dramaturgie und Kommunikation.


Aufgrund mehrerer Beratungs- und praktischer Projekte, habe ich mich in den vergangenen Jahren sehr intensiv mit Fragen zu digitaler Zukunft beschäftigt.

Der Kreis zu meinem Kerntätigkeitsfeld - Storytelling in filmischen Erzählformen sowie die Entwicklung und Umsetzung von Bewegtbildinhalten - schließt sich nun mit meinen bisherigen Erkenntnissen zum Wesen von Dramaturgie.

Diese werde ich weiter ausbauen, präzisieren und überarbeiten.


Im Anschluss an diesen kleinen Ausflug setze ich meine Untersuchungen am Kernthema dieser Artikelreihe fort.
EVOLUTION.
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Die derzeitige Beschleunigung unseres Lebens ist Resultat von Globalisierung, Digitalisierung und Vernetzung, diese Faktoren wachsen exponentiell und stellen den Menschen vor scheinbar unlösbare Probleme.

Viele laufen gehetzt den Entwicklungen unserer Zeit hinterher, ohne jedoch innezuhalten und die Dinge in ihrem Kern zu erkennen - was sie sind und wohin sie potentiell führen.


Jedes dramaturgische Modell stellt in seinem Wesen potentiell eine Evolution dar und funktioniert nach denselben Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten.


Ein Film beispielsweise ist wie jedes dynamische, komplexe System unserer Welt:
die Welt selber, Staaten, ökonomische Systeme, soziale Gruppen, Beziehungen, Individuen, das menschliche Bewusstsein.


In dramaturgischen Modellen gibt es jedoch relativ klare Ordnungsparameter, zu denen beispielsweise Projektkern und beherrschende Idee (Aussage) gehören, die Struktur (Ereignisse), Transzendenzfaktoren, Informationen und ggf. kathartische Höhepunkte, die zu Erkenntnissen und Entwicklungen einer Figur und vielleicht sogar beim Rezipienten führen.
Ähnliche Prinzipien greifen in vielen Kommunikationsformen.

Natürlich gibt es Entertainment, das uns einfach ablenken soll, uns einen kurzen eskapistischen Moment (in Bezug auf unsere Lebenszeit) ermöglicht und uns somit zu Entspannung verhilft.

Dies ist eine absolut tolle, wünschenswerte und nicht selten sehr spektakuläre Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen.
Dieses Modell wird in derzeitigen Blockbustern exzessiv praktiziert, die Inhalte sind jedoch austauschbar und deswegen kurzlebig.

Eskapismus ohne Zielsetzung ist im Endeffekt sehr unbefriedigend und hält uns davon ab, uns selber zu erkennen und uns weiterzuentwickeln.

Richtig gut gemachte Filme mit einem existentiellen Projektkern, wahrhaftiger beherrschender Idee und Läuterungsmoment funktionieren - als Mikrosystem - exakt wie jeder Evolutionsschritt in der Menschheitsgeschichte bzw. der Geschichte unserer Welt.


Evolution ist ein Filterprozess, bei dem zunächst verschiedene Sachen miteinander in einem dynamischen, komplexen System konkurrieren.
Die Anzahl dieser Sachen ist potentiell ∞.


Ein dynamisches, komplexes System erreicht irgendwann einen Grad an Komplexität, der die Gesamtstabilität eines Systems zu gefährden droht.

In der Entropie, dem "Chaos" dieses Systems, bilden sich selbstorganisierende Emergenzeffekte, Ausprägungen, die schließlich zu Evolutionsschritten führen.


In einer Gesellschaft beispielsweise sind dies Meinungen oder Trends, die schließlich zu einem Konsens führen können und dann in einem evolutionären Schritt zu einer Veränderung führen.
Auf dem Weg zu diesem Evolutionsschritt gibt es zahlreiche Konflikte, Grabenkämpfe, politische und ökonomische Interessen, die aufeinandertreffen.
Hier zeigt sich die Komplexität eines Systems.

Die derzeitige Diskussion um den Netzausbau in Deutschland im Rahmen des digitalen Wandels ist ein solches Beispiel.

Evolution ist irreversibel - was einmal gefunden / entdeckt wurde, ist in der Sache nicht rückgängig zu machen, was beispielsweise die Atombombe zeigt - oder auch eine moderne Glasfaserleitung.

Unter diesem logischen Gesichtspunkt ist es unverständlich, dass Investitionen in Höhe von 21 Milliarden in Kupferleitungen mit V-DSL Vectoring 2 tatsächlich als Option in Betracht gezogen werden.
Dies ist unter evolutionären Erkenntnissen schlicht ein rückwärtsgewandter Evolutionsschritt, der das Wesen von Evolution verkennt.


Evolution ist ein systemischer Selbsterhaltungsprozess.

Wird ein dynamisches System zu komplex, ohne sein Wesen / seine stabilisierenden Parameter an den Grad seiner Komplexität anzugleichen, droht es irgendwann, seine Gesamtstabilität zu verlieren.

Bei Menschen bedeutet dies beispielsweise Überforderung oder auch Burnout aufgrund von fehlender Systemzentrierung (Bewusstsein) und mangelnder Filterprozesse, was irgendwann schlicht Überkomplexität mit chaotischen Tendenzen erzeugt.

Dies sind Symptome im System des Menschen, die die Annäherung an die Grenzbereiche / Grenzschichten seines Systems aufzeigen.

Jeder kennt die Aussteigergeschichten von Menschen, die irgendwann ihren Kollaps hatten und dann zu einem bewussteren, nachhaltigeren Leben fanden.

Evolution muss stattfinden, damit dynamische, komplexe Systeme dem wachsenden Maß ihrer Komplexität noch gewachsen sind.
Evolutionsschritte schaffen neue Ordnungsparameter, die die Gesamtstabilität des Systems erhalten.


Wer sich im Detail für Evolutionsprozesse interessiert, wird auf der Seite von Dr. Bertram Köhler fündig: bertramkoehler.de

Hier sind einige der wichtigsten Schriften zu Evolution und evolutionstheoretischen Erkenntnissen zusammengefasst, teilweise kommentiert.
Dr. Köhler ist emeritierter Kernphysiker, der sich intensiv mit Fragen der Evolution auseinandergesetzt hat, auch wenn er dies nur als Hobby beschreibt.
Dies ist die wohl umfassendste deutschsprachige Seite, weswegen ich Dr. Köhler traf, um mit ihm über meine Erkenntnisse und weitere Themen zu sprechen.



Evolution ist niemals schnell, sie braucht ihre Zeit. Dies kennt jeder von gesellschaftlichen Entwicklungen oder auch der Entwicklung der Menschheit.

Auch bei persönlichen Entwicklungsschritten ist dies der Fall, was ich als "seelische Latenz" oder auch die "Trägheit des Herzens" bezeichne.


Wie ist dies mit den rasanten, exponentiellen Entwicklungen in der heutigen Zeit zu vereinbaren?




BESCHLEUNIGUNG ALS HANDLUNGSMAXIME


Eine unbewusste, ineffiziente Reaktion ist die massive Beschleunigung unseres Lebens und aller inneren und äußeren Prozesse - im Kernspannungsfeld von Ökonomie und menschlicher Wertschöpfung.

Diese Reaktion hat inzwischen zu einem systemischen Entropiezustand - "Chaos"- geführt, dem sich die meisten Menschen nicht entziehen, weil sie in (inneren und äußeren) Systemen gefangen sind, in denen Geschwindigkeit als mögliche Lösung für eines der größten Dilemmata unserer Zeit angesehen wird.

Es ist jedoch eine Illusion, zu denken, dass dieses affektive, ineffiziente Verhalten der Menschheit oder von jedem einzelnen Individuum

- dauerhaft funktionieren kann

- zu nachhaltigen, befriedigenden Ergebnissen oder Entwicklungen führt.

Wer hierzu die visionäre Sicht eines Experten benötigt, wird auf der Seite von Dr. Köhler fündig, wo es eine Kurzbeschreibung von Ray Kurzweils Zukunft des Menschen gibt.

Kurzweil denkt das Zusammenwachsen von Mensch und Technologie recht konsequent bis zum Ende, auch über transhumane Grenzen hinaus.

Ray Kurzweil ist heute technischer Chefentwickler bei Google.




AKTIONISMUS


Es gibt wegen unserer heutigen Zeitprobleme den Begriff der Entschleunigung, der Spiegel brachte in einer seiner letzten Ausgaben den Leitartikel "Gegen die Uhr" (Print).

Diese Annäherung blieb jedoch an der Oberfläche und kam trotz der Experten und der Hinweise auf den (durchaus sehenswerten) Film "Speed" von Florian Opitz nicht auf den Punkt, was eigentlich des Pudels Kern ist.

Die "transzendenten" Möglichkeiten in einer beschleunigten, globalisierten, digitalisierten und demnächst komplett vernetzten Welt schaffen schlicht potentiell unendliche Konflikte.

Jeder Zustand des Unbewusstseins ist eine Konfliktüberlagerung unserer Gegenwärtigkeit.

Bei vielen Menschen sind dies ungelöste Konflikte, da der Jetzt-Zustand von vergangenen, zukünftigen oder räumlich entfernten Ereignissen / Sachen überlagert wird.


Darüber hinaus besteht die Freizeit dann bei etlichen Menschen aus reinem Eskapismus, der kurzzeitige, transzendente Eskapismusmomente ermöglicht, aber nicht zu einer tieferen Erkenntnis der Problematik führt.



Aus diesem Grund habe ich die t(subj)≈0 Theorie formuliert, die die Notwendigkeit der menschlichen Systemzentrierung für logisches Denken, nachhaltiges Handeln und jeden zukunftsgerichteten Schritt auf eine ziemlich einfache Weise aufzeigt.

Die Überlegungen basieren auf den bisherigen Erkenntnissen aus dieser Artikelreihe sowie auf persönlichen Erfahrungen.

Ein gut gemachter, packender und berührender Film beispielsweise ermöglicht im besten Fall eine sofortige t(subj)≈0 Konstante, die Annäherung an eine relativ stabile Gegenwärtigkeit, die im besten Fall die Dauer eines Filmes - sowie bis kurz nach dem Rezeptionsprozess Bestand hat.
Sie ist Grundvoraussetzung für die Rezeption eines Filmes.

Zudem lassen sich in einem gut gemachten Film verschiedene Stufen eines Evolutionsprozesses nachvollziehen, führt er zu einem tieferen Bewusstsein über einen Sachverhalt / Konflikt unseres Daseins.

Es lassen sich "mikroskopisch" genau dieselben Gesetzmäßigkeiten wie in unserem Leben, in unserer Welt beobachten.

Gegenwärtigkeit, der t(subj)≈0 Zustand, ist die Bewusstseinskonstante des Menschen.

Das menschliche Bewusstsein ist der größtmögliche Stabilitätsfaktor im dynamischen, komplexen System eines Menschen, das wiederum ein Teil im noch viel dynamischeren und um ein exponentiell vielfach komplexeren System unserer Welt ist.

Ein gut gemachter, sauber konstruierter Film kann stellvertretend für Bewusstseinsprozesse unseres Lebens stehen, er folgt demselben Prinzip.

Dies kann auch für andere Kommunikations- und Kunstformen gelten.
ELASTISCHE ZEIT. t(subj)≈0 THEORIE.
DIE KORRELATION VON ZEIT UND BEWUSSTSEIN.
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Foto ©2012 Janosch Orlowsky
KONSTANTE ZEIT - (t)


Die "konstante Zeit" ist eine feste Größe unseres Alltages.

Sie bemisst sich in den Einheiten:
Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre.




ELASTISCHE ZEIT - (t(subj))

Subjektive Zeit folgt einer elastischen Funktion, die durch verschiedene Faktoren unserer Wahrnehmung und unserer persönlichen Disposition, scheinbare Zufallseffekte, bestimmt wird.

In der subjektiven, elastischen Zeit kommt es zu Dehnungen und Kürzungen (bis zum Vergessen / Verdrängen) sowie zu Überlagerungseffekten (subjektive Nicht-Gegenwärtigkeit).

Diese Überlagerungseffekte untersuche ich diesem Teil der t(subj)≈0 Theorie.




KORRELATION ZWISCHEN KONSTANTER ZEIT UND ELASTISCHER ZEIT


Subjektives Zeitempfinden findet nur statt, wenn wir gegenwärtige Zeit t=0 in Relation/ein Verhältnis zu vergangenen Ereignissen t(subj) - oder in Relation oder ein Verhältnis zu zukünftigen Ereignissen t(subj) + setzen.

Wir können jederzeit auf die Uhr sehen.
Der Wert, den wir ablesen, ist bedeutungslos, steht er in keiner Relation zu Vergangenem oder Kommendem.


t=0 der konstanten Jetztzeit ist der Ausgangspunkt und die Schnittstelle für subjektive, elastische Zeit t(subj).
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Zeit, wie alle Dinge oder Sachen, entfalten nur subjektive Bedeutung und / oder Wert, wenn sie von einem Subjekt in Relation zu anderen Dingen / Sachen gesetzt werden.

Sind diese beiden Sachen in ihrem Wesen nicht vereinbar, entsteht direkt ein Konflikt (><), da diese Sachen für das betroffene Subjekt in einen Wettbewerb treten.
Einzelne Sachen können auch direkt mit dem Subjekt in Wettbewerb treten.

Vielfältige subjektive Konflikte sind allgegenwärtig, sie überlagern das Bewusstsein und verfälschen den Normalwert t(subj)= 0


Einstein zufolge kann man auch von einer "Raumzeit" sprechen.

Dies kennt jeder, der beispielsweise in einem t=0 Moment ("Jetzt" in der Konstanten Zeit) an einen anderen Ort oder eine andere Sache denkt.

Diese Dinge verfälschen den t(subj)=0 Wert genauso bzw. überlagern ihn und schaffen damit denselben Konfliktraum.

Der Einfachheit halber habe ich diese Untersuchung auf den Zeiteffekt reduziert.


Stellen Sie sich einen gewöhnlichen Nachmittag im Büro oder Ihrem sonstigen Arbeitsplatz vor.

Sie erhalten Mails, sind in Meetings und Briefings, erhalten Anrufe und hetzen dauernd von einer Aufgabe zur nächsten.
Sie müssen ständig Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen.

Die Zweitspannen zwischen
INFORMATION | VERARBEITUNG | ENTSCHEIDUNG | HANDLUNG | INFORMATION | VERARBEITUNG | ENTSCHEIDUNG | HANDLUNG | INFORMATION | VERARBEITUNG | ENTSCHEIDUNG | HANDLUNG...

werden durch digitale Vernetzung und Kommunikationsmöglichkeiten potentiell exponentiell wachsend ständig kürzer.

Dazu gibt es noch Social Media, persönliche Probleme oder Sorgen, Vergangenes und Kommendes...

Jedes dieser Ereignisse überlagert jedoch den möglichen t(subj)=0 Raum und somit mögliches Bewusstsein.

Theoretisch kann die Anzahl dieser Überlagerungen = ∞ sein.

Jede einzelne Überlagerung stellt einen inneren Konflikt dar.

Diesen Informations- und Kommunikationswettbewerb kann ein Mensch nicht gewinnen, selbst die Gehirne und die Möglichkeiten von Multitasking-Champions unterliegen biologischen und physikalischen Grenzen.
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Wenn wir eine einfache Rechenaufgabe lösen, wird dieser Wert verfälscht bzw. die Herleitung der logisch korrekten Lösung wird verkompliziert.
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ZENTRIERUNG DER ELASTISCHEN ZEIT.
FOLGERUNGEN UND KONSEQUENZEN.


Zeitliche Überlagerungen stellen schlicht ungelöste Konflikte dar. 
Die Projektionen vergangener und zukünftiger Ereignisse treten in Konflikt mit t(subj)=0, unserer Gegenwärtigkeit.



In dramaturgischen Modellen / Systemen geht es immer um Konfliktreduktion.
Konfliktreduktion schafft Bewusstsein, jede Konfliktreduktion ist ein Filterprozess und führt potentiell zu Erkenntnis.

Im Leben, wie in der Kunst und in der Wissenschaft, ist das Filtern, das Weglassen, das Erkennen von widersprüchlichen Dingen / Sachen, die im Konflikt stehen, der bestimmende Prozess.

Am Ende dieser Prozesse (und des Gesamtprozesses) kommen Menschen zu Erkenntnissen, "immateriellem Profit", der durch den Filterprozess (Erkenntnis) erworben wird. 
Eine von zwei Sachen wird losgelassen, der Konflikt eliminiert.

Konfliktreduktion.

Ist die persistente Sache höherwertig als die losgelassene Sache, hat eine nachhaltige, irreversible Weiterentwicklung / Evolution stattgefunden.

Leben ist permanenter Konflikt des Subjektes / Individuums mit praktisch unendlichen Möglichkeiten. 


Entwicklung und somit nachhaltige, irreversible Evolution bedeutet Filterung, d.h. die Reduktion von Konflikten, die aufgrund der  ∞ Möglichkeiten in unserer Welt entstehen. 

Mithilfe der Herangehensweise der t(subj)≈0 Theorie lassen sich potentiell direkt mikrostrukturelle Erkenntnisse (Individuum) wie auch makrostrukturelle Erkenntnisse (Ökonomie, Gesellschaft) ableiten.

Für evolutionäre Prozesse, wie auch für einzelne (Arbeits)Schritte.

Äußere Beschleunigung mit Überlagerungseffekten verhindert direkt antiproportional Bewusstsein.


Jede Reduktion eines Konfliktes (worum es in dramatischen Werken geht) bedeutet eine Annäherung zu Selbsterkenntnis, zur Erkenntnis des eigenen Wesens, ein Weg zur Erkenntnis von Prozessen.
Zu zielgerichteten, effizienten Prozessen und einem erfüllten, da bewusstem Leben. 

Je mehr Erfahrungen (Konfliktsituationen und Konfliktlösungen) ein Mensch sammelt, desto genauer lernt er/sie sich kennen.

Aus dem ∞ Spektrum an Möglichkeiten des Lebens wird eine Annäherung an sich selber oder eine Sache „destilliert“.

So funktionieren dramaturgische Modelle und alle Erkenntnis- und Entwicklungsprozesse in Leben und Gesellschaft.
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Dramaturgische Modelle / Systeme verhandeln einen Hauptkonflikt anhand mehrerer Einzelkonflikte (Prüfungen).

Die Summe der Erkenntnisse (Filterprozesse) z.B. eines Filmes führen zur Aussage (beherrschende Idee).

Findet zudem ein irreversibler „Läuterungsprozess“ für Handelnde und / oder Rezipienten statt, ist dies ein Moment von Evolution.

Alle Dinge entfalten nur Bedeutung, wenn sie in Beziehung zu anderen Dingen gesetzt werden / treten.

Dabei verursachen sie fast ausnahmslos einen Konflikt.

Dies gilt für die subjektive, elastische Zeit, wie für alle Dinge, die Menschen etwas bedeuten.


In einem spannenden Film beispielsweise wird eine Annäherung des t(subj)≈0 Wertes im Rezeptionsprozess durch das Medium selber (Erwartungen an die Gesetzmäßigkeiten der Rezeption, z.B. Kinosaal usw.) sowie durch Involvement (T=Transzendenzwerte, U=Unbekanntes, I=Information) erzielt.

Zu jedem potentiellen Erkenntnisprozess gehört die Annäherung t(subj)≈0.

Ein absoluter t(subj)=0 Zustand lässt sich nur durch die Eliminierung aller subjektiven Konflikte (durch Filterprozesse) erreichen.

Ist ein stabiler t(subj)=0 Zustand erreicht, lassen sich hierdurch alle (subjektiven) Konflikte, die außerhalb dieses Zustandes liegen, rational präziser und logisch klarer bestimmen und lösen.


So funktioniert die Rezeption von Kinofilmen und anderen Kunst- und Kommunikationsformen.

So funktioniert tatsächlich fokussiertes Arbeiten.

Beides ist nur effektiv, wenn das dynamische System des menschlichen Bewusstseins über einen stabilisierenden Faktor bzw. Parameter verfügt.


Alle wechselseitigen Beziehungen funktionieren nur zuverlässig über Stabilität.
Gesellschaften, Beziehungen usw.

Dies gilt genauso für das System unseres Bewusstseins.

Möglichst häufig auftretende t(subj)≈0 Werte schaffen eine Bewusstseinskonstante.
Bewusstsein eines Subjektes ist ein Annäherungsprozess aus n > ∞ möglichen Erkenntnissen innerhalb eines Systems im t(subj)≈0 Raum.

In einem Film oder in dramaturgischen Modellen wird die Zahl n durch die Anzahl der Prüfungen definiert.
Diese führen zu einer Erkenntnis bzw. einer Evolution (Katharsis).

Erkenntnisse entstehen durch Prüfungen.

In unserem Leben ist die potentielle Anzahl n dieser Prüfungen ≈ ∞.

Jede Prüfung ist ein Konflikt, hier besteht der ursächliche Zusammenhang zwischen Leben und Dramaturgie.

Nur (konstante) t(subj)≈0 -Werte ermöglichen Bewusstsein, sie sind Grundbedingung für menschliches Bewusstsein.

t(subj)≈0 -Werte und Bewusstsein stehen in unmittelbarer Wechselwirkung.


Deswegen lässt beispielsweise Daimler Mails in Abwesenheitszeiten löschen, was eine intelligente Maßnahme darstellt.

Die Lösungen für die größten Herausforderungen der heutigen beschleunigten, globalisierten und vernetzten Welt bestehen in intelligenten, bewussten Filterprozessen.
Individuell, ökonomisch und gesellschaftlich.


Effektive subjektive Filterprozesse eliminieren subjektive zeitliche Konflikte und schaffen somit unmittelbares Erkenntnispotential durch Konfliktreduktion.

Dies wiederum führt zu Schöpfungspotential, Bewusstsein, das in überlagerten t(subj)≈0 Zuständen von Konflikten verdeckt wird.

t(subj)=0 wird als Gegenwärtigkeit bezeichnet.


Die Unternehmen, die bereits heute "entschleunigen" werden vielleicht auch die ersten sein, die effiziente t(subj)≈0 Phasen in ihre Unternehmens- und Arbeitsabläufe integrieren und somit Potential für Erkenntnis, Innovation und bahnbrechenden Fortschritt schaffen.

Alle, die dem Diktat der Uhr hinterherhetzen, werden vielleicht eine Zeitlang erfolgreich kopieren, dann aber untergehen.

Intelligent programmierte Technologie ist dem Menschen haushoch überlegen, weil sie faktisch über eine absolute und theoretisch permanente t(subj)=0 Konstante verfügt.

Dies bedeutet potentielle Fehlerfreiheit, prozessuale Perfektion.

Die Aussage: ‚Irren ist menschlich’ spiegelt diesen Sachverhalt - induktiv formuliert - wider.

Ein Computer mit Bewusstsein wäre kein Computer mehr, sondern ein Hybrid.



Wahrheit lässt sich mathematisch nicht berechnen und ist nicht beweisbar.
Es kann nur Annäherungswerte geben.

Bewusstsein lässt sich nicht berechnen.
Es kann nur Annäherungswerte geben.


Sowohl Wahrheit als auch Bewusstsein sind ∞.

Dennoch gibt es einen Beweis für beide Sachen:
menschliche Existenz.


Die menschliche Existenz ist - als wertneutrale Feststellung - im Zuge der Digitalisierung und der Vernetzung in einer globalisierten, durchökonomisierten Welt in direkten Wettbewerb mit Technologie getreten.

In allen Bereichen des Lebens.

Der Fortschritt selber ist nicht aufzuhalten, kein Fortschritt bzw. Evolution ist in der Sache rückgängig zu machen.

Hierfür müsste die Zeit gebremst werden oder sogar rückwärts laufen, was praktisch in der realen Welt nicht möglich ist.


Es bleibt nur, uns bestmöglich innerlich abzubremsen, um uns mit den Kernproblemen dieser Entwicklungen auseinanderzusetzen und effiziente, nachhaltige Herangehensweisen und Regelungen im Sinne unserer Existenz (der Existenz der Menschheit) zu finden und diese konsequent umzusetzen.

Zögern aufgrund von Unbewusstsein oder aufgrund von ökonomischen oder ideologischen Interessen ist ein bedenkenswerter Fakt unserer Zeit.


Die Erde ist grundsätzlich ein (räumlich) endliches System, das von der Sonne Energie bezieht. (Danke an Dr. Köhler für diese einfache Erklärung.)

Hier lohnt es sich, die Zusammenfassung von Donella und Dennis L. Meadows 1972er Studie für den Club of Rome zu lesen - die Grenzen des Wachstums.

Derzeit leben wir in vielen Bereichen von der Substanz - den (endlichen) Rohstoffen unseres Planeten, die selber im Laufe der Zeit durch Sonnenenergie entstanden und bereits in einem sehr kleinen Abschnitt der Menschheitsgeschichte - innerhalb der letzten 150 Jahre - massiv aufgebraucht wurden.

Digitale Technologie bietet eine große Chance, Prozesse zu optimieren und endliche Ressourcen zu schonen.


Folgen wir jedoch mit diesen Möglichkeiten ausschließlich dem Diktat der Ökonomie, müssen wir aufpassen, dass wir uns bei der potentiellen Effizienz neuer Technologien nicht als Menschen überflüssig machen.
SUPERPOSITIONSPRINZIP UND HINGABE.
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Hélène Grimaud, Quelle: Wikipedia
Hingabe ist ein essentieller Schritt auf dem Weg zu einem t(subj)=0 Zustand.

Im Frühjahr 2014 stieß ich im SZ-Magazin auf ein bemerkenswertes Interview mit der französischen Pianistin Hélène Grimaud.
Sie spricht dort über Hingabe.

Absolute Hingabe bedeutet für mich die Eliminierung / Aufgabe aller inneren und äußeren Konflikte / Widerstände.

Sie gleicht in ihrem Wesen der Liebe.


Nicht jeder verfügt über den Luxus oder die Zeit, sich einer Aufgabe völlig hinzugeben, auch benötigt nicht jede Aufgabe eine völlige Hingabe.

Wenn wir jedoch etwas von nachhaltigem Wert entwickeln oder erdenken und dann umsetzen; wenn wir zukunftsgerichtete Problem- oder Fragestellungen in ihrem Wesenskern erkennen wollen oder Vergangenes verstehen und verarbeiten bzw. deuten wollen, müssen wir uns zwangsläufig hingeben.

Und dann zielgerichtet handeln.

Dafür müssen wir uns zunächst zeitlich zentrieren.

Nur so können wir umfänglich auf unser volles Potential und Wissen, unsere Fähigkeiten zugreifen.

Wie kommt man jedoch ohne schwülstige Esoterikratgeber oder Meditation in diesen Zustand?

Dieser Prozess lässt sich mithilfe von vier Filterebenen erreichen.
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©2014 decodingcinema.com / Janosch Orlowsky
Sehen Sie sich selber als einen (theoretisch möglichen) Quantencomputer.

Im t(subj)≈0-Raum können Sie unverfälscht nach dem Superpositionsprinzip handeln und haben theoretisch sofortigen Zugriff auf Ihre gesamte Prägung und Ihr gesamtes Potential.

Ihr Schaffen ist intuitiv, zielgerichtet und nicht von sachfremden Konflikten überlagert.

Sie können sich entspannen und sich dabei sogar noch in Ihrer Freizeit weiterentwickeln, ein doppelter Lebensqualitätsgewinn.
Dies alles geschieht mühelos.

Jede (reine, direkte) Verbindung zwischen Teilchen ist konfliktfrei.
Wir können auch nur zentriert und klar handeln, wenn wir einen konfliktfreien Zugriff zu unserem Bewusstsein haben.

Für das menschliche Bewusstsein gelten dieselben Gesetze wie für die restliche Natur.



Suchen Sie sich deswegen Ihre ganz persönlichen Filtermethoden und verschaffen sich evolutionäre innere Vorteile gegenüber Ihren unbewussten Wettbewerbern.

Noch besser: ermuntern Sie Ihre Wettbewerber zu eigenen Filterprozessen und schaffen Sie gemeinsam noch größere, innovativere, umfassendere Projekte.

Jeder innere oder äußere Konflikt überlagert den möglichen subjektiven t(subj)≈0 Zustand, der Grundvoraussetzung für logisches, konzentriertes und zielgerichtetes Arbeiten / Schaffen ist.

Die Annäherung an Gegenwärtigkeit ist Konfliktreduktion.

Der tatsächliche t=0-Zustand, in dem absolutes Bewusstsein möglich wird, ist innere Konfliktfreiheit.

Ein tatsächlicher t(subj)=0 Raum ist zudem frei von affektiven Emotionen oder emotionalen Impulsen, die die Klarheit Ihrer Überlegungen und Ihres Handelns trübt.

In diesem t(subj)=0 Raum lassen sich viele Sachverhalte erst unverfälscht (nicht überlagert) erkennen und komplexe Problem- sowie Fragestellungen und Konflikte anhand der klaren, richtigen, logischen und unverfälschten Kriterien lösen.

Je konstanter Sie diesen t(subj)=0 Raum aufrecht erhalten können, desto klarer, effizienter und zielgerichteter wird Ihr gesamtes Handeln.

Sie verschaffen sich einen evolutionären Vorteil.
KONSTANTEN, ZIELSETZUNG UND DETERMINISMUS.
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Karte aus Brian Enos Oblique Strategies - Over one hundred worthwhile dilemmas.
Jedes dynamische System braucht für seine Stabilität bestimmte stabilisierende Effekte.

Dies haben Physik und Mathematik bewiesen, dies hat die Evolutionsgeschichte und - Forschung gezeigt.

Emergenzeffekte bekommen in Korrelation mit der Zeitachse eine Zielrichtung, dies führt zu Evolutionen, diese stabilisieren Systeme.

Dies betrifft die Welt, genau wie jedes Individuum.

Jeder Prozess lässt sich durch Mittel der Analyse auf ein System reduzieren - dies kann ein dramaturgisches System sein, Zwischenmenschlichkeiten oder auch Arbeitsprozesse.

Diese Analyse ist ein elementarer Prozessbestandteil.

Ist das Wesen des Systems entdeckt, kann relativ klar der Kern, beispielsweise der Projektkern bestimmt werden.

Hierbei handelt es sich nicht selten um mindestens zwei Dinge, die nicht miteinander vereinbar sind.

Dies ist das elementare Spannungsfeld eines jeden (dramaturgischen) Konfliktes.
Zielrichtung oder Zielsetzung - in dramaturgischen Systemen - wie auch im Alltags- und Berufsleben bedeutet, Emergenzeffekte im komplexen, dynamische System, in dem ein Subjekt sich befindet, zu entdecken und diese nach und nach mit einer zeitlichen Orientierung anzureichern.

Dies wird im Leben als Bewusstseinsprozess beschrieben, dem eine Zielsetzung folgt.

So funktionieren auch Bewusstseinsprozesse in dramaturgischen Modellen, die im besten Fall schließlich in einem kathartischen Moment kulminieren.


Der Einfachheit halber nenne ich diese Emergenzeffekte Konstanten, auch wenn dies naturwissenschaftlich falsch ist.


Jeder Mensch verfügt über seine eigenen Konstanten -

- Prägungen, Werte, Normen, Fähigkeiten, Wissen, Erfahrung, Können usw.

- Potential: Intellekt, Talent, Phantasie, Kreativität, analytische Fähigkeiten usw.

- private und berufliche Bindungen, Familie etc.

Die meisten dieser Dinge sind unbewusst da und stabilisieren das komplexe System Mensch.


Erst im t(subj)≈0 Raum können wir klar auf die meisten dieser Konstanten zugreifen und sie nutzen, um Ziele überhaupt zu erkennen und dann auch zielgerichtet zu denken und effizient unsere Vorhaben umzusetzen.

Diese neue, zusätzliche Konstante, unsere Zielsetzung, stabilisiert das zielgerichtete Handeln.

Ist diese Konstante einmal definiert und verinnerlicht, stabilisiert sie das System, in dem sich die Annäherung an die Zielsetzung vollzieht.

Auf sie kann intuitiv im t(subj)=0 Raum zugegriffen werden.



Multitasking von Menschen bei komplexen Problemstellungen ist eine Legende.

Multitasking-Champions, die sich mit dieser Fähigkeit brüsten, arbeiten entweder oberflächlich oder sind erleuchtet.
Erleuchtung bedeutet: permanenter, störungsfreier t(subj)=0 Zustand.

Steve Jobs mag, im Angesicht seines nahenden Todes, erleuchtet gewesen sein, weil er alle irdischen Konflikte bereits losgelassen hatte.
So konnte er nach iPod und einer Revolution des Musikmarktes auch noch iPhone und iPad schaffen, die unsere Welt nachhaltig veränderten.

Er sagte:
Kreativität ist das Verbinden von Dingen.
Kreative Menschen haben die Möglichkeit, Erfahrungen, die sie hatten zu verbinden und daraus neue Dinge zu synthetisieren.




Wir müssen in der Entropie unseres Lebens und unserer Köpfe unseren Handlungen Ziele setzen und bewusst schaffen, um uns zu entwickeln und in dieser hektischen Zeit nicht den Kopf zu verlieren.

Dabei bauen wir stets auf unseren Prägungen auf und reichern unser Handeln mit unserem Potential an.

Dies geschieht effizient und wirklich zielgerichtet nur im t(subj)=0 Raum, mithilfe unserer Bewusstseinskonstanten.

Das Streben nach Bewusstsein, der zunächst elementarste Schritt für alle zielgerichteten, nachhaltigen Handlungen, ist im Wettlauf mit Technologie ein unumgänglicher Teil des Systemerhaltungsprozesses in der Evolution der Menschheit geworden.


Wie bereits festgestellt, benötigt jede Evolution ihre Zeit.

Unsere 'seelische Latenz' oder auch 'Trägheit des Herzens' folgt hierbei denselben Gesetzmäßigkeiten wie die Evolution.



Das menschliche Bewusstsein unterliegt denselben Naturgesetzen wie jeder evolutionäre Prozess, durch eine Art "Persönlichkeitskoeffizient" und Umweltumstände beschleunigt oder verlangsamt.

Statistik und Metadaten legen die Mittelwerte dieser Persönlichkeitskoeffizienten für alle Bereiche nach und nach offen, herausragende Kinofilme haben annähernd perfekte Muster (für ihr Medium) bereits vor langer Zeit entdeckt.
EVOLUTION UND KUNST.
Im Gespräch mit Dr. Köhler fragte er mich, wie ich persönlich die Rolle der Kunst in der Evolutionsgeschichte einschätze.

Zunächst definierte ich Kunst als menschliches Streben nach Bedeutung, eine Ausdrucksform im Angesicht der Vergänglichkeit des Menschen.
"Künstler wollen zu Anerkennung und Erkenntnis durch ihre Arbeiten kommen, ihre eigene Persönlichkeit und Erfahrungen ihres Lebens ausdrücken und auch weitergeben.
„Ausdruck" und „Weitergabe" sind elementare Bestandteile dieser Kunstdefinition, denn ginge es nicht um Ausdruck und Weitergabe, könnte die Künstlerin / der Künstler sich mit dem Aufziehen ihrer / seiner Kinder „begnügen", doch das reicht dem Künstler nicht, sonst wäre er kein Künstler geworden.
Rezipienten finden sich in manchen Kunstwerken selber wieder, entdecken vielleicht Bilder, Begriffe und Gefühle, die ihnen zu Selbsterkenntnis und Verständnis ihres eigenen Lebens verhelfen.
Kunst hat auf jeden Fall eine metaphysische, eine spirituelle Kraft."


Darüber hinaus äußerte ich, dass Kunst - wie die Naturwissenschaft - ein Prozess ist, in dem Menschen nach Antworten suchen, nach Erkenntnis in ihrem Annäherungsprozess an sich selbst oder bestimmte Sachverhalte dieser Welt, vielleicht auch an die Welt als Ganzes.
Hierbei bietet die Kunst einen Reflexionsraum und ermöglicht Erkenntnis und Selbsterkenntnis.

Wir sprachen über Readymades von Duchamp im Verhältnis zu Picassos Guernica, über Schöpfungshöhe und Bedeutung.


Nachdem ich mich nach dem Gespräch noch einmal mit dieser Frage auseinandersetzte, stieß ich auf der Seite der FAZ auf den Artikel "Wie entsteht Kunst im Gehirn" (11.09.2014).

Folgt man der These des Hirnforschers Wolf Singer, dann macht erst die Kunst die nicht quantifizierbaren Dinge unserer Welt, das Metaphysische, erleb- und greifbar, sie gibt Dingen und Umständen eine Form, die sich der Naturwissenschaft oder auch der "gefundenen Wirklichkeit" entziehen.
Somit würde Kunst Evolution erst in ihrem ganzen Umfang nachvollziehbar machen.

Sie ist die Auseinandersetzung mit dem Raum, der der Wissenschaft verwehrt ist.



Und vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht, kann ein bestimmtes Werk, eine Arbeit oder ein zeitloser Moment, wie beispielsweise Willy Brands Kniefall in Warschau, einen Schmetterlingseffekt auslösen, der sogar im großen, komplexen System unserer Welt zu einem Emergenzeffekt beitragen und schließlich zu einem Evolutionsschritt führen kann.




Mit besonderem Dank an den Physiker Dr. Bertram Köhler, der mir neben seiner Sicht der Evolution auch ein paar Einblicke in sein Leben ermöglichte.

Und ein Dankeschön an die hoch geschätzte Autorin und Philosophin Ariadne von Schirach, mit der ich mich u.a. über Heidegger unterhielt und die mir die Entdeckung einiger Parallelen zwischen Philosophie und Physik ermöglichte. :-)


Auf beide werde ich in den kommenden beiden Artikeln zurückkommen.



APPENDIX #12: EVOLUTION (1) UND BEWUSSTSEIN © 2014 Janosch Orlowsky. Nachdruck und / oder Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung.
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Appendix:

BUCHTIPP
DIE VERSIEGELTE ZEIT, Andrej Tarkowskij, Alexander Verlag Berlin.

Philosophische Betrachtungen zum Wesen des Kinos vom russischen Regiemeister Andrej Tarkowskij.

Tarkowskij macht sich in diesem Werk persönliche Gedanken über Kunst, Verantwortung des Künstlers und verschiedene metaphysische und praktische Aspekte des Mediums.

Tarkowskij geht dabei sehr systematisch vor, ich habe das Buch erst einmal vor einiger Zeit überflogen und noch nicht durchgearbeitet, was ich jedoch im Rahmen dieser Artikelreine nachholen werde.

Buchcover © Alexander Verlag Berlin